Sozialgericht Hildesheim – Beschluss vom 19.10.2012 – Az.: S 54 AS 1024/12

BESCHLUSS

In dem Rechtsstreit
1. xxx,
2. xxx,
vertreten durch
xxx,
3. xxx,
vertreten durch
xxx,
Kläger,
Proz.-Bev.: zu 1-3: Rechtsanwalt Sven Adam, Lange Geismarstraße 55, 37073 Göttingen,

gegen

xxx,
Beklagter,

hat das Sozialgericht Hildesheim 54. Kammer – am 19. Oktober 2012 durch den Vorsitzenden, Richter xxx, beschlossen:

Den Klägern wird Prozesskostenhilfe für den ersten Rechtszug bewilligt und Rechtsanwalt Adam in Göttingen beigeordnet.

GRÜNDE
Den Klägern ist gem. 73 a Abs. 1 des Sozialgerichtsgesetzes (SGG) i. V. m. §§ 114, 115 der Zivilprozessordnung (ZPO) Prozesskostenhilfe (PKH) zu bewilligen, weil sie nach ihren persönlichen und wirtschaftlichen Verhältnissen nicht in der Lage sind, die Kosten der Prozessführung aus eigenem Einkommen oder Vermögen zu tragen, auch nicht zum Teil oder in Raten. Ferner kann der beabsichtigten Rechtsverteidigung bzw. Rechtsverfolgung auch nicht von vornherein die hinreichende Aussicht auf Erfolg abgesprochen werden. Ebenso erscheint die Klage nicht mutwillig (§§ 114, 118, Abs. 2 ZPO).

Den Klägern ist vielmehr zuzugeben, dass die Angemessenheit der Unterkunftskosten nach § 22 Abs. 1 SGB II bei fehlenden anderen Ansatzpunkten nach den Werten in § 12 WoGG n. F. zuzüglich eines Sicherheitszuschlags in Höhe von 10 % zu bestimmen ist. Dies ist mittlerweile herrschende Meinung der jüngeren Rechtsprechung (vlg. LSG Nordrhein-Westfalen, Beschl. v. 09.05.2011 – L 7 AS 165/11 B -; SG Fulda, Urt. v. 27.01.2010 – S 10 AS 53/09 -; SG Karlsruhe, Urt. v. 29.03.2010 – S 16 AS 1798/09 -, SG Dresden, Urt. v. 21.12.2010 – S 29 AS 6486/10 -; SG für das Land Saarland, Urt. v. 12.01.2011 – S 12 AS 480/09 -; SG Detmold, Urt. v. 04.04.2011 – S 10 AS 54/08 -; SG Landshut, Urt. v. 07.02.2012 – S 10 AS 294/11 -, jeweils zit. nach juris). Auch der 7., 11. und 15. Senat des LSG Niedersachsen-Bremen gehen von einem auf § 12 WoGG zu gewährenden Sicherheitszuschlag von 10 Prozent aus (vgl. LSG Niedersachsen-Bremen, Beschl. v. 12.08.2011 – L 15 AS 173/11 B ER -, zit. nach juris mit Bezug auf den Beschluss des 7. Senats des LSG Niedersachsen-Bremen vom 13.07.2011 (L 7 AS 1258/09 B ER); LSG Niedersachsen-Bremen, Beschluss vom 21.11.2011 – L 11 AS 1063/11 B ER -, zit. nach juris; vgl. auch SG Hildesheim, Urt. v. 27.08.2012 – S 37 AS 1354/11 – und Beschl. v. 18.05.2012 – S 15 AS 1355/11 PKH V.n.b.).

Dieser Beschluss ist für die Beteiligten unanfechtbar (§ 127 Abs. 2 ZPO); die Staatskasse hat ein Beschwerderecht gemäß § 127 Abs. 3 ZPO.


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